Fragen und Antworten zum Thema Schimmel

Muss ich den Kühlraum vor dem Streichen ausstellen?
Nein, da sonst die Luftfeuchtigkeit zu hoch wäre und die Farbe längere Zeit zum Abbinden (trocknen) benötigen würde. Die Temperatur sollte jedoch etwas höher eingestellt werden.

Mein Maler hat vor Jahren im Kühlraum eine Außenfarbe gestrichen, jetzt läuft ständig Schwitzwasser von den Wänden. Was kann ich tun?
Zuerst die Wände reinigen, danach die Wände mit einer Nadelrolle (gibt es im Farbengeschäft) bearbeiten. Die winzigen Löcher stellen die Luftdurchlässigkeit wieder her. Danach ganz normal RF 10 streichen.

Kann ich RF Schimmelschutzfarben auch außen, z.B. für Fassaden verwenden?
Nein, die Farben wurden nur für den Innenbereich entwickelt.

Kann ich Restmengen auch später noch verwenden?
Ja, wenn der Deckel fest geschlossen ist, bleibt die Wirksamkeit über Jahre bestehen.

Ich will meinen Abfüllraum streichen und dann möglichst lange Ruhe haben. Deshalb möchte ich die beste Farbe einsetzen. Soll ich statt der RF 10 die preislich höhere RF 20 nehmen?
Nein, für Flächen z.B. in Abfüllräumen, Kühlräumen usw., wo die Beseitigung bzw. Vorbeugung von Schimmel im Vordergrund stehen, ist die RF 10 die erste Wahl. Die RF 20 hat nur deshalb einen höheren Preis, weil sie zusätzlich mit Isoliereigenschaften gegen Bräunungen durch Rauch, Teer, Nikotin usw. ausgestattet ist.

Meinen Kellerraum habe ich teilweise neu verputzt. Kann ich die RF 10 streichen, ohne die Wände vorzubehandeln?
Die neu verputzten Flächen sind sehr saugfähig und sollten zuerst mit einem lösemittelfreien Tiefengrund gestrichen werden. Die Atmungsfähigkeit bleibt voll erhalten. Danach ein oder zweimal mit RF 10 streichen.

Einige Kollegen haben Wände und Decken mit Kunststoff verkleiden lassen. Man hört jedoch sehr Widersprüchliches. Welche Vorteile bieten hier Schimmelschutzfarben?
Als ideal gelten in lebensmittelverarbeitenden Betrieben bis nahe an die Decke geflieste Wände. Der restliche Wandbereich und die Decken sollten mit einer geeigneten, diffusionsfähigen Farbe gestrichen sein. So kann z.B. hohe Luftfeuchtigkeit ungehindert an den offenen Wand-/Deckenbereich abgegeben werden. Das trägt erheblich zu einem ausgeglichenen Raumklima bei. Außerdem gibt keine uneinsehbaren Hohlräume und jede spätere Veränderung, z.B. ein durch Bauschäden verursachter lokaler Schimmelbefall ist sofort sichtbar und kann gezielt und kostengünstig beseitigt werden.
Beim nachträglichen Anbringen von Kunststoffverkleidungen entstehen jedoch gefährliche, später nicht mehr einsehbare bzw. nicht mehr kontrollierbare Hohlräume, in denen in der Regel ein unhygienisches, ungehindertes Wachstum von Mikroben und anderen Verunreinigungen stattfinden kann. Die so verkleideten Flächen sehen zwar optisch sauber aus, wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch eindeutig, daß selbst unter Estrich verborgene Pilze für die in den betroffenen Räumen lebenden bzw. arbeitenden Menschen gefährlich werden können. Entsprechende Literatur liegt uns vor.

Wie müssen die mit Schimmel befallenen Flächen vor dem Anstrich behandelt werden?
Aus gesundheitlichen Gründen, aber auch damit sich der neue Anstrich optimal mit dem Untergrund verbinden kann, sollte der vorhandene Schimmel so weit wie möglich entfernt werden. Im gewerblichen Bereich je nach Möglichkeit und Fläche mit Hochdruckreiniger bzw. Wurzelbürste. Im Privatbereich sind üblicherweise nur kleine Flächen betroffen, die man z.B. mit Essigwasser feucht abwischt. Danach mit einem nassen Tuch (ohne Reinigungsmittel) nacharbeiten. Wenn die Flächen abgetrocknet sind, kann unsere Schimmelschutzfarbe aufgebracht werden.
Vorsicht: wenn zur Vorbehandlung ein sog. „Schimmelstopp“ aus einer Sprühdose eingesetzt wird: diese arbeiten üblicherweise auf Chlorbasis = Vorsicht bei der Verarbeitung! Schimmelpilze niemals trocken abreiben oder abbürsten... oder einen Mundschutz tragen. Die Gefährlichkeit der Pilze wird immer wieder unterschätzt!